Sonntag, 27. Januar 2013

als ich 15 war, war Kohl noch Bundeskanzler und ich fest davon überzeugt das eine Frau nicht Bundeskanzlerin wird ...

Als ich 15 war, war Kohl noch Bundeskanzler und ich fest davon überzeugt das eine Frau nicht Bundeskanzlerin wird ...

Ich bin nicht in einer durch Rollenbilder dominierten Welt auf gewachsen. Mein Vater kocht, meine Mutter verdient mehr als er.
In der Beziehung sind beide geistig gleichberechtigt, trotzdem öffnet mein Vater das Marmeladenglas das meine Mutter nicht auf kriegt und meine Mutter strickt und übernahm immer der Grossteil der Kindererziehung.
Es stand nie zur Debatte was ich mal werde oder ob ich heirate. Das allgemeine Motto war immer das ich werden kann was ich will. Ich bekam als Kind ein Tretauto, einen Kipper, durfte zerissene Hosen haben, auf Bäume klettern, hatte Puppenwagen und Lackbilder.
Ich wurde zu einer frei und selbstständig denkenden Frau erzogen.

In der DDR war es nicht üblich als Frau nur Hausfrau zu sein. Ich sah wie meine Mutter nach der Geburt meiner Geschwister schnell wieder Arbeiten ging und sie trotz Ehe und 4 Kindern ein selbstständiger und arbeitender Mensch blieb.

Trotzdem dachte ich als ich 15 war und Kohl noch Bundeskanzler war, dass eine Frau nicht Bundeskanzlerin wird ...

Ich hab mich geirrt!

Die Argumenttion da hinter ist so schlicht wie sie schnell als sexismus ausgelegt werden kann, aber letztlich nichts anderes ist als die Anerkennung körperlicher Unterschiede zwischen Mann und Frau.

Damals argumentierte ich wie folgt:"Ein Bundeskanzler/in kann eben nicht mal eben schwanger werden oder bei einem kranken Kind zuhause bleiben, er oder sie muss immer präsent sein ..." Sicherlich gebe ich hier vor Frauen müssten Kinder kriegen und sich um deren Erziehung kümmern, doch das war garnicht so tief in mir verwurzelt wie es klingt, mein Vater blieb oft mit uns zuhause wenn wir krank waren und schon damals kannte ich Frauen die einfach keine Kinder wollten.

Als Rostockerin bin ich auch ein Kind der Werften und des Schiffbaues ...Männerdomainen ... ja es gibt sie die weiblichen Schiffbauer oder Segelmacher aber selten, nicht weil Frauen diese Berufe geistig nicht ausüben könnten, sondern weil Frauen tatsächlich körperlich nicht so gut dafür geeignet sind.(selbstverständlich mit Ausnahmen)

Während meiner Ausbildung zur Bürokauffrau/man gab es in meiner Berufschulklasse 5 Männer und 19 Frauen ... unverständlich da der Beruf für beide Geschlechter gleichermassen geeignet ist. Trotzdem wählen ihn ähnlich wie Kindergärtner/in, Lehrer/in oder Krankenpfleger/in weniger Männer als Frauen ... nun mag der eine oder andere sagen dies lege am klassischen Rollenbild aber zumindest beim Lehrer ist dies ja eher der modernen als der alten Ansicht geschuldet.

Jungen und Mädchen haben unteeschiedliche Interessen und Fähigkeiten, dass sollten wir akzeptieren genau wie wir akzeptieren sollten das einige Frauen eben doch andere Interessen haben so wie es auch bei den Jungen der Fall ist ... hier beginnt gleichberechtigung und zwar des Einzelnen unabhängig vom Geschlecht.

In einer Diskussion um Emanzipation, Sexismus und Gleichberechtigung sollten wir uns zu aller erst darüber klar werden, dass wir geistig gleichberechtigt sein sollten ... naturgemäss und körperlich aber Unterschiede bestehen die nicht durch rosa Kleidchen oder den Zinnsoldaten ausgelöst werden sondern einfach biologisch so sind und schon zu Urzeiten so waren.

Wir sollten uns als gleichwertig und als Teil einer Gemeinschaft, der menschlichen Rasse anerkennen und dazu gehört auch die Anerkennung der Unterschiede ohne sie herabzuwerten ...

Das gilt über dies nicht nur in der Geschlechterdiskussion sonder auch bei Ethik, Rasse oder sexueller Orientierung...

Katha

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