Donnerstag, 20. September 2012

wenn ich hasse


Heute war einer dieser Tage, an denen man sich wünscht man würde Morgen auf wachen und alles wäre nur ein schlechter Traum.
Es passieren Dinge die wir nicht ändern können und uns vor vollendete Tatsachen stellen.

Man versucht es zu akzeptieren, dass man die Situation nicht ändern kann und fühlt sich einsam und klein, hilflos.

Aus Hilflosigkeit wird Wut und aus Wut wird Hass.

Und dieser Hass tut gut...es gibt nicht wirklich das was man hassen kann bzw. das Schicksal, den Fahrraddieb, die umgefallene Milchtasse oder die nicht richtig verschlossene Apfelsaftschorle zu hassen wäre albern.

Meist habe ich dann das Gefühl mein Körper ist zu klein für mich und ich müsste platzen.  Ich hasse dieses Gefühl und gehe dann meistens zum Sport oder fange an zu putzen. Innerlich hasse ich dann und es ist so befreiend.

Ich hasse mein Leben, weil es nicht ist wie es ist.
Mein Kind , weil es nicht den Normen entspricht.
Die Normen, weil sie mein Kind in Schubladen drängen.
Meinen Freund, weil er nicht die Worte findet, von denen ich nicht mal selbst weiß welche es sind.
Meine Schwester, weil sie mit ihrem Mann versucht ein Kind zubekommen und ich wohl keines mehr bekomme.
Meinen grossen Bruder, weil er scheinbar alles in seinem Leben erreicht hat ohne etwas dafür tun zu müssen.
Mich selbst, weil ich mich enttäuscht habe.
Meinen kleinen Bruder, weil er noch Sorglos bei meinen Eltern lebt.
Meine Eltern, weil sie nicht verhindert haben das ich so in meinem Leben gescheitert bin.
Die Tatsache ,dass ich im Leben gescheitert bin.
Das es Herbst wird, das es Winter wird, das ich Älter werde, das ich nicht weiß was die Zukunft bringt,
Die Menschen um mich und die Menschen die nicht mehr um mich sind.
Meine Oma, weil sie gestorben ist. Meine Katze, weil sie mir gerade um die Beine streicht.
Das Wetter, die Bettwäsche, die Sonne, die Welt, das Universum....

Es ist wie auf einen Berg steigen und laut brüllen, hilft zwar nicht aber gibt einem ein gutes Gefühl und einen Katalysator.

Wenn ich im Geiste mit dem Hassen fertig bin, hab ich entweder 2h Sport gemacht oder habe ein Zimmer fertig geputzt...

Und es geht mir besser, ich bin nicht mehr ganz so hilflos und nicht mehr ganz so wütend auf das Schicksal, liebe meine Geschwister und mein Kind und verstecke diese kleine bösen Gedanken wieder ganz hinten in der dunklen Ecke meiner Seele ...


Katha


1 Kommentar:

  1. Ja, ich kenne diese Gedanken nur zu gut... Es wurde bei mir erst besser, als ich die Dinge gelernt habe zu akzeptieren und mir klar wurde, dass nur ich selbst die Macht habe, es zu ändern.

    Diese verfickte Welt schenkt einem NICHTS, aber auch wirklich rein gar nichts... Und wenn man etwas will, muss man es sich nehmen!

    Und mir hilft - scheinbar ähnlich wie dir - das Schreiben... Unsere eigene Psychotherapie! ;)

    LG,
    Ben

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