Viele Menschen denken, wenn sie Depression hören: "der/die ist ein bisschen traurig. Soll sich halt zusammenreissen!"
Leider ist Depression viel mehr.
Traurig war ich eigentlich in der ganzen Zeit, seid ich krank geworden bin, nie.
Eher überfordert, unzufrieden und einfach nur darauf bedacht meine Ruhe zuhaben.
Vieles was mir früher Spass machte und leicht von der Hand ging, alltäglich war, wirkte und wirkt teilweise heute noch wie ein grosser grauer Berg. An vielem verlor ich einfach das Interesse und die Fähigkeit, mich auf bestimmte Tätigkeiten zu konzentrieren. Lesen war fast unmöglich, schon nach kleinsten Texten, verlor ich den Zusammenhang und damit die Motivation weiter zulesen.
Beim Malen und Zeichnen, fehlte nicht nur die Kreativität sondern auch die Ruhe Stift oder Pinsel zuhalten.
Fernsehen langweilt mich bis heute eigentlich nur noch und ich schaffe es kaum mal eine Serie komplett zuschauen und wenn doch kostet es mich viel Kraft.
Mit einer Depression fühlt man sich alt...Alle Handelungen im Leben verlangsamen sich...die Welt da draussen wird zu laut, zu schnell, zu gefährlich.
Man findet zwar kleine Inseln, wo man normal zu sein scheint, so war ich immer pünktlich, höflich und nett wenn ich Termine hatte, doch alles was ich eigentlich wollte war zurück in mein Bett, meinen sicheren Hafen.
Vielen Menschen mit Depressionen beschreiben, dass sie in ein Gedankenkarussel verfallen. Das hatte ich kaum, im Gegenteil ich habe einfach aufgehört zu denken oder zufühlen ... Es war alles leer, grau und egal...
Wenn doch mal Gedanken oder Emotionen auftauchten, waren sie düster und negativ.
Zu all diesen Symtomen kamen auch körperlich leicht verständlichere Symtome ...
Schlaflosigkeit: bis heute schlafe ich schlecht und selten mehr als 6h am Stück, es gab aber auch Zeiten wo ich Nachts nur 1bis 2h geschlafen habe.
Hier beginnt ein perfider Endloskreis: Schläft man nicht oder wenig fühlt man sich schlecht. Fühlt man sich schlecht verstärkt, dass die Depression und man schläft noch schlechter.
Hinzu kam aber noch mehr:
Das Hungergefühl blieb fast ganz aus, auch davon hat sich mein Körper noch nicht erholt. Ich weis momentan nicht wann ich satt bin und mein Magen kämpft mit jedem Gramm Nahrung, dass ich zu mir nehme. Mittlerweile hab ich bestimmt 15kg Übergewicht, vor 1Jahr waren es etwa 15kg zuwenig und wäre ich nicht zum Arzt gegangen, wäre es sicher noch weniger geworden.
In der Zeit, als es mir besonders schlecht ging, wie ich jetzt weis, liet ich zu dem an Haarausfall, Mundbrennen und bis heute an einem Tremor besonders in Belastungssituationen ...
Meine Haut reagierte mit Ausschlägen und Allergien, sowie einer Lichtüberempfindlichkeit.
Dies alles sind nur Aufzählungen von Symtomen, die ich damals überhaupt nicht in Zusammenhang gebracht habe.
Vieles ist mittlerweile besser geworden, ich kann lachen, mich ärgern und wieder ich sein.
Doch mich Selbst hatte ich fast verloren.
Depression ist nicht traurig sein sondern viel mehr und wenn sie dich erwischt brauchst du Hilfe.
Katha
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AntwortenLöschenleider kenne ich das "Gefühl" nur zu gut. 6 lange Jahre ging ich selbst durch diese Hölle und musste mir weise Kommentare von anderen anhören...was sie so tun, wenn sie depressiv sind. Die waren alle nie wirklich an Depressionen erkrankt und haben keine Ahnung was es heisst.
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