Viele Menschen die ich getroffen habe, meinten zu mir: " Toll wie du das alleine schaffst. Ich könnte das nicht!" .
Alleinerziehend zu sein ist in meinen Augen keine Leistung (das soll nicht abwertend sein für das was die/ der jenige leistet) aber man hat meist einfach keine andere Wahl.
Ich kann mich nicht hinstellen und sagen:"Nö ich will nicht mehr alleinerziehend sein!".
Ich war 7jahre, seid der Geburt meines Sohnes mit ihm alleine.
Anders als viele die erst im laufe ihres Eltern daseins alleine waren, kenne ich es nicht anders.
Mein Kind, meine alleinige Aufgabe ... Jetzt da ich wieder eine Beziehung habe und zum Glück auch auf das Kind bezogen einen sehr interessierten Partner, tu ich mich oft schwer zu teilen, andere Meinungen zu zulassen, Verantwortung abzugeben.
Es gab aber oft Situationen in denen ich gern jemanden gehabt hätte. Immer musste ich alle Entscheidungen alleine Treffen und damit auf die Konsequenzen tragen, alleine vor dem Op sitzen und Angst haben, die Freude über das erste Wort, den ersten Schritt, diese kleinen Meilensteine im Leben eines Kindes konnte ich nicht wirklich Teilen. Mit jedem Ärger, jeder Freude, jeder Trauer war ich allein ...
Auch der Faktor Geld spielt sicherlich eine Rolle. Momentan bewohnen wir 1,5 67qm für 500,-€ warm genug Platz für 3 , doch zahlen tue ich allein.
Essen, Freizeit, Leben sind mit zwei Einkommen leichter abzudecken.
Auch zu Zeiten in denen ich gut Verdient habe war das Geld immer knapp und das schlechte Gewissen gross wenn das Kind von 7 bis 17Uhr in der Kita war... Ging aber eben nicht anders Teilzeit mit nur einem Gehalt geht eben einfach nicht.
Neben der Zeit die Alleinerziehende nie haben fehlte aber auch dem Kind der Gegenpol ... Ich war so zusagen immer guter und böser Polizist is einem...
"PAPA...MAMA IS DOOF ... " gab es bei uns nicht...
"PAPA...MAMA HAT SOGAR KEINE AHNUNG VOM FUSSBALL..."auch nicht...
Ich weis nicht ob es anders ist wenn man Mädchen Mama ist aber der andere Part fehlt eben doch.
Letztlich aber konnte ich es nicht erzwingen und musste die Situation annehmen wie sie war und das hat glaubig ganz gut geklappt.
Was man auch nicht vergessen darf wenn Papa 70h die Woche arbeitet, vieleicht noch auf Montage...ist das auch alleinerziehend nur keiner erkennt es an...und nur wer es anders kennt kann dann auch richtig den Verlust betrauern.
Katha
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