Eigentlich wollte ich schon viel eher von meinem Aufenthalt in der Tagesklinik berichten. Vieleicht ist es aber auch ganz gut erst jetzt nach dem Abschluss der 8 Wochen nochmal zusammen zu fassen und Bilanz zu ziehen. Fakt ist ein Aufenthalt in einer psychotherapeutischen Einrichtung verändert dich aber sie ist nicht das Allheilmittel und die Therapeuten sind weder der Heiland noch Wunderheiler.
Die Einrichtung in der ich meine Schräubchen wieder festziehen und mein Weltbild gerade rücken lies, arbeitet mit dem Achtsamkeitsansatz, für mich völliges Neuland ...(wen es interessiert: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Achtsamkeit) und so startete letztlich auch jeder Tag mit einer Achtsamkeitsübung ... und nein ich bin noch immer kein Baum. Dieses sich wiederholende Tagesgerüst, zu dem auch das freiwillige Frühstück vor Therapiebeginn gehörte, gab mir die Struktur und den Sinn den ich vorher verloren hatte. Statt Morgens das Kind in die Schule zufahren und dann in ein Loch zu fallen, brachte ich ihn nun nur noch zum Bahnhof von wo aus er zur Schule ging und ich eine Station mit der Bahn zur Klinik fuhr (im Laufe der Therapie ersetzte ich die Bahn durch mein Rad aber dazu später mehr). Plötzlich war die sinnlos leere Zeit, die zum Grübeln und sich einsam fühlen einlud mit 10 Mitpatienten, theoretischen und praktischen Therapien, Lachen und Gesprächen gefühlt. 10 Menschen denen es auch nicht gut ging, die aber die Probleme verstanden, immer ein offenes Ohr hatten und einfach da waren ... soziale Kontakte ... Überlebenswichtig für den Mensch als soziales Wesen. Bevor ich in die Tagesklinik ging hatte ich eine riesen Angst davor mit 10 anderen Trauerklössen in einem Raum zusitzen und sich gegenseitig runter zuziehen ... Therapeutisches Gruppenheulen mit gemeinsamen Loch buddeln ... Sicher gab es Momente vom der eine oder andere der Gruppe ob der Last die er zutragen hatte in Tränen ausbrach und der Rest der Gruppe den berühmten Klos im Hals hatte, doch immer durchbrach jemand das bedrückte Schweigen, hatte Taschentücher, offene Arme oder tröstende Worte ... Nicht nur für den Weinenden sondern auch für alle anderen die aufgrund es Gruppengefühles involviert waren.
Das Gruppengefühl, diese einfachen unausgesprochenen Worte :"ich versteh dich, hier darfst du du sein mit deinem Problem" sind wie die Stütze die vorher gefehlt hat. Diese Erlaubnis auch mal wieder lachen zu dürfen...ja wir haben alle Depressionen doch deswegen können wir trotzdem Lachen ...
Sicher ist so eine Tageskliniksgruppe immer auch eine Zweckgemeinschaft die ausserhalb der sicheren Blase der Klinik nur schwer bestand hat, doch für den Moment des Klinikaufenthaltes ist sie genau das was man braucht ...Gemeinschaft
Tbc...
wann gehts weiter?
AntwortenLöschen3 2 1 sei ein baum
Wenn ich Lust habe zu schreiben ...
AntwortenLöschen3 2 1 sei ein Blogger